Corona: Fehler beim Selbsttest, die Sie vermeiden sollten

2022-11-07 15:51:58 By : Ms. Sandy Ms

Corona-Selbsttests sollen mehr Sicherheit bringen. Doch trotz klarer Anleitung in der Packungsbeilage können Fehler passieren. So klappt das Testen richtig.

Mit frei erhältlichen Selbsttests kann sich inzwischen jeder zu Hause auf das Coronavirus testen. Doch auch wenn die beigelegte Beschreibung in leicht verständlicher Sprache verfasst ist, gibt es bei der Anwendung der Antigen-Schnelltests aus Supermarkt, Drogerie oder Apotheke immer wieder Unsicherheiten. Der Hals-Nasen-Ohrenarzt Bernhard Junge-Hülsing aus München hat Tipps, wie sie sich vermeiden lassen:

Wer die Selbsttest auf Vorrat zu Hause lagert, sollte dem Experten zufolge darauf achten, dass die Verpackung weder Kälte noch Hitze ausgesetzt ist. Studien deuten darauf hin, dass eine nicht ordnungsgemäße Lagerung die Ergebnisse des Tests verfälschen könnte. „Sie können ganz normal bei Raumtemperatur aufbewahrt werden“, sagt Junge-Hülsing.

Wer sie nicht bei Zimmertemperatur, sondern kälter oder wärmer lagert, sollte sie vor dem Test eine Zeit lang liegen lassen und nicht sofort verwenden. Zum Zeitpunkt der Anwendung müssen die Tests stets Raumtemperatur haben. Auch die Hygiene spielt bei der Durchführung eine große Rolle. Das bedeutet: Vor der Durchführung des Tests unbedingt die Hände waschen!

Das gilt auch für die Arbeitsfläche oder den Tisch, an dem der Test durchgeführt wird. Dem Experten zufolge ist das wichtig, weil mit den Händen ein Verschluss an der Testlösung angebracht werden muss. Sind diese nicht sauber, kann das auch zu falsch-positiven oder falsch-negativen Ergebnissen führen.

So lassen sich die verschiedenen Testmöglichkeiten nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums unterscheiden*:

Werden in einem Haushalt mehrere Personen hintereinander getestet, beispielsweise die Kinder, kann man die Teströhrchen mit Wäscheklammern fixieren; das verhindert das Umfallen. „Die klemmt man unten an die Röhrchen. Dort sind sie quasi eine Stütze und sorgen dafür, dass die Röhrchen aufrecht stehen und man problemlos arbeiten kann“, so Junge-Hülsing.

Bei den meisten Selbsttests ist ein Nasenabstrich in beiden Nasenlöchern vorgesehen. Es ist wichtig, das in beiden Nasenlöchern durchzuführen. Findet der Abstrich nur in einem Nasenloch statt, erwischt man womöglich zu wenig Sekret am Tupfer. Daher sollten sich Selbsttester auch keinesfalls vor dem Test die Nase putzen: Auch das kann dazu führen, dass zu wenig Sekret auf dem Teststäbchen landet.

Einen wichtigen Anhaltspunkt dafür, ob ausreichend Testmaterial auf dem Tupfer gelandet ist, liefert Junge-Hülsing zufolge die Farbe des Kontrollstriches auf der Testkassette. „Ist dessen Farbe nur sehr blass, spricht das für wenig Sekret.“ Damit steige das Risiko eines falsch-negatives Ergebnisses, so der Arzt. Im schlimmsten Fall ist die Person negativ getestet, obwohl sie an Corona erkrankt ist.*

Beim Selbsttests muss der Tupfer übrigens nicht bis in den Übergang von Nase zu Rachen geschoben werden. Zwei bis vier Zentimeter tief ins Nasenloch genügen. „Und zwar flach in Richtung Gehörgangsboden und nicht schräg nach oben, dabei drohen ansonsten Verletzungen“, betont der HNO-Arzt.

Gerade in Bezug auf das Testergebnis liegen nach Einschätzung des HNO-Mediziners die größten Fehlerquellen. Viele halten seiner Erfahrung nach einen Strich bei C für ein positives Ergebnis. Dabei steht C nicht für Corona, sondern für Control, also Kontrolle. „Wenn bei C kein Strich ist, ist der Test nicht verwertbar“, erklärt Junge-Hülsing. „Das T steht für Test, das ist die relevante Stelle für die Frage, ob man positiv oder negativ ist.“

Konkret bedeutet das: Sind bei C und T Striche zu sehen, ist der Test positiv ausgefallen. Ist nur bei C ein Strich zu sehen, ist der Test negativ. Ist nur bei T ein Strich zu sehen, ist er ungültig. Das gilt auch, wenn gar kein Strich erscheint.

Sollte der Test positiv ausgefallen sein, müssen Betroffene Kontakte meiden und umgehend bei einem Arzt oder einem Testzentrum um einen genaueren PCR-Test bitten, um das Ergebnis des Selbsttests zu bestätigen. Bei der Terminanfrage sollten Betroffene unbedingt vom positiven Selbsttest-Ergebnis berichten.

Fällt der Selbsttest negativ aus, ist das leider auch keine Garantie dafür, dass man nicht doch positiv und ansteckend ist. Experten wie der Virologe Christian Drosten weisen darauf hin, dass die Tests gerade am Anfang der Infektion oft noch negativ ausfallen, obwohl man womöglich bereits genug Viren in sich trägt, um andere anzustecken. Fazit: Auch bei negativem Selbsttest vorsichtig sein und unbedingt die empfohlenen Hygieneregeln einhalten (mit Material der dpa) *Merkur.de und hna.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.