Seit dieser Woche gibt es PCR-Gurgeltests in 25 Spar-Filialen, als Ersatz für die Testautomaten an den Tankstellen. Doch der Start verlief holprig, die Tests waren schnell vergriffen, die Rücklaufquote ist gering. Nun soll die Abgabe pro Person beschränkt werden.
In der Theorie ist es ganz einfach: PCR-Test-Set im Supermarkt abholen, registrieren, gurgeln, Probe einwerfen und einen Tag später das Ergebnis per SMS erhalten. Die neuen PCR-Gurgeltests der Betreiberfirma Novogenia gibt es derzeit in 25 ausgewählten Spar-Märkten im ganzen Bundesland. Über die Website von „Niederösterreich gurgelt“ kann man sehen, welche Supermärkte bereits an der Aktion teilnehmen. In dieser Woche waren die Test-Sets aber meist schnell vergriffen – viele Interessierte gingen leer aus. Die für 15. November geplante Ausweitung auf weitere Märkte werde vorerst nicht umgesetzt, hieß es seitens der Lebensmittelkette Spar. Mit einer „bedarfsgerechten Verfügbarkeit“ rechne man Ende November.
Ein Problem sei, dass die Tests derzeit gehortet würden, hieß es vom Land Niederösterreich, die Betreiberfirma aber noch nicht mehr Tests liefern könne. Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): "Es wurden seit 28. Oktober bis jetzt 350.000 Tests ausgegeben, aber nur 1,5 Prozent ausgewertet. Der Rest ist also nicht ausgewertet worden und ist irgendwo bei den Menschen zu Hause in den Wohnzimmern.“ Konkret wurden 5.645 Proben abgegeben.
Im Laufe der nächsten Woche wird daher nur noch ein Test-Set mit zehn Kits pro Person und Woche ausgegeben. Am Freitag wurden der Landesrätin zufolge weitere 150.000 Testkits durch Novogenia ausgeliefert. „Am kommenden Mittwoch folgen weitere 200.000 Stück. Ab 22. November hat unser Vertragspartner zugesichert, dass 600.000 Stück pro Woche produziert und ausgeliefert werden können“, informierte Königsberger-Ludwig. Das entpricht also 60.000 Test-Sets pro Woche.
Wer es schon diese Woche schaffte, Gurgeltests zu bekommen, für den beginnt der neue Coronavirus-Test mit einer Registrierung: Dazu muss man sich mit einem Code aus dem Test-Set anmelden. Gegurgelt wird dann mit normalem Leitungswasser, 30 Sekunden soll man das Wasser im Mund behalten, bis es zurück ins Proberöhrchen gespuckt werden darf. Jetzt muss die Probe nur noch fest zugedreht werden, dann kommt der personalisierte Aufkleber auf den Deckel und das Röhrchen wandert zurück in das Plastiksackerl. Abgegeben wird die Probe in einer der teilnehmenden Filialen. Wenn alles geschafft ist, kommt das Ergebnis binnen 24 Stunden per SMS direkt aufs Mobiltelefon.
Anders als zum Beispiel in Wien und Oberösterreich muss man sich beim niederösterreichischen System zur Identifizierung nicht beim Gurgeln filmen. "Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, dass sie nicht missbräuchlich verwendet werden, aber auch nicht, wenn man sich dabei filmt. Wir vertrauen einfach darauf, dass die Bürger dieses Produkt, das ja doch ein sehr kostbares ist, nicht missbräuchlich verwenden“, so die Gesundheitslandesrätin.
Weiters werden PCR-Tests in circa 170 Apotheken und bei 160 niedergelassenen Ärzten kostenlos angeboten. Außer Betrieb genommen werden hingegen die Gurgel-Testautomaten an Tankstellen, die im September gestartet waren. Auch hier wurde nur ein Bruchteil der entnommenen Kits zur Auswertung abgegeben.